Aus unserem Vereinsleben

Die Gartenvereine beteiligen sich einmal jährlich mit ihren Mitgliedern an den Pflege-, Ernte- und Schnittarbeiten im Kreislehrgarten. So auch dieses Jahr. Der Hans-Geiselbrechtinger-Garten hat jede Menge zu bieten und ist immer einen Besuch wert!


Was krabbelt, hüpft, fliegt, schwimmt und taucht hier am Teich? Das durften die teilnehmenden Kinder des Ferienprogramms, organisiert von den beiden Vorsitzenden des Gartenbauvereins Rottenburg, Anita Kell und Ingrid Zaglmann, dieses Jahr am Pritschweiher erkunden. Manfred Dichtl vom Landesbund für Vogelschutz nahm die jungen Forscher mit auf eine spannende Entdeckertour. Neugierig suchten sie einen Platz am Ufer und tauchten ihre Kescher ins seichte Nass. Nach und nach füllten sich die kleinen Wassereimer und wurden von den Kindern zur Bestimmung an Manfred Dichtl übergeben. Selbst unter der Becherlupe brauchte es einen scharfen Blick. 

Eintagsfliegenlarven in verschiedenen Entwicklungsstadien waren da zu sehen, auch Gelbrandkäfer, die zu den schnellsten Schwimmern unter den wirbellosen Süßwasserbewohnern gehören, Wasserskorpione, Hüpferlinge, Wasserflöhe und Stabwanzen. Eine Molchlarve wurde entdeckt und Manfred Dichtl erklärte den Kindern, dass diese zu faszinierenden Tieren heranwachsen und sowohl im Wasser als auch an Land leben können. Leider bedrohen Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung und die Austrocknung von Gewässern das Leben dieser Amphibien. Ihre bevorzugten Lebensräume benötigen dringend Schutz. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem und helfen, das natürliche Gleichgewicht bestimmter Insektenpopulationen, wie etwa Mücken, zu regulieren.

Mit dem Kescher kam auch ein kleiner Wasserfrosch ans Licht und die abgestreifte Haut einer Ringelnatter durfte betastet und von einem Kind mit nach Hause mitgenommen werden.  Über das Beobachtungsfernroh, einem sogenannten Spektiv, konnte die wunderschöne Gefiederzeichnung der Streifengans im Detail betrachtet werden, während ein junger Schwan seine Kreise im Wasser zog. Streifengänse sind in Deutschland eher selten anzutreffende Zugvögel. In Asien sind sie sogar schon beim Überfliegen des Mount Everest gesichtet worden, also in Flughöhen von rund 9000 Metern!

Wie alle Jahre bot auch 2025 der Naturerlebnistag eine reiche Palette zum Mitmachen, Kennenlernen, Staunen und Beobachten für Groß und Klein. Wir hatten dazu ein paar kreative Mitbringsel vorbereitet.

Die Gastgeberin mit einem Teil des Helferteams

Gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Rottenburg agierte unser Gartenbauverein mit dem Bund Naturschutz, den Jugendlichen des Wahlfachs Bienen AG der Realschule Rottenburg und dem zertifizierten Hornissenberater Thomas Kell.

Dieser stellte beeindruckende Hornissennester aus und beantwortete die Fragen Interessierter. Veronika Oberpriller zeigte in einem Schaukasten einen kleinen Ausschnitt der immensen Bandbreite heimischer Wildbienen, während sich Gäste nebenan über die Bedeutsamkeit des Naturgartens und die ökologischen Zusammenhänge anhand eines Kurzvideos informieren konnten. Am Stand der Bienen AG waren die Jugendlichen mit Feuereifer bei der Sache, informierten und verkauften selbstgemachte Produkte.

Glücklicherweise durften wir zusätzlich die Räume der Familie Bauer nutzen. Herzlichen Dank dafür!

War früher in nahezu jedem Ort ein Korbmacher am Werk, der mit seinem handwerklichen Geschick für Nachschub an Behältnissen zum Transport und zur Aufbewahrung von Obst und Gemüse sorgte, so werden Weideruten heutzutage in erster Linie gewunden und gebunden um dekorative Objekte herzustellen, die Haus und Garten schmücken und mit ihrem natürlichen Charme das Auge erfreuen.

Unter erfahrener Leitung von Maria Steinhauser wurde diese alte Handwerkskunst neu interpretiert um vielerlei Nützliches, Dekoratives, Schönes mit eigenen Händen und Kreativität entstehen zu lassen.

Mit großem Eifer und flinken Fingern flochten die TeilnehmerInnen  an diesem Nachmittag  Kränze, Herzen, Stäbe, Kronen in verschiedensten Techniken und Ausführungen, die zu Hause einen besonderen Platz einnehmen werden.


Dann zogen sie los und sammelten frische Blüten und allerhand Grünzeug. Die geschickten Kinderhände flochten diese flugs in einen mit Schnüren bespannten Haselnuss-Ring bis kleine Kunstwerke entstanden. Das dürfte jetzt so manches Kinderzimmer schmücken und an einen erlebnisreichen Hochsommertag in der Natur erinnern.

So individuell wie die Menschen, sind auch ihre Gärten. Jeder Garten ist einzigartig. Deshalb wollen die 6 zertifizierten Naturgärtner unseres Gartenbauvereins, in der Hoffnung auch andere zu inspirieren, nach und nach interessierte Gäste in ihre Gärten einladen.

Anfang Juni war es soweit. Hedi Gürtner und Ingrid Zaglmann öffneten ihre Gartentüren und den Vereinsmitgliedern bot sich die besondere Gelegenheit, sich von der natürlichen Schönheit und zugleich dem ökologischen Wert der Naturgärten zu überzeugen. Jedes dieser Fleckchen Erde bildet für sich ein kleine Oase, in dem sich wunderbar entspannen lässt.

Wer wenig Arbeit mit dem Garten haben möchte, sollte auf pflegeleichte Pflanzen für Beet und Hecke setzen, die genau zum Standort passen und dann der Natur freien Lauf lassen. Totholz, Steinhaufen oder Biotope bieten wertvolle Lebensräume. So wird der Garten bald auch zum Paradies für Schmetterlinge, Wildbienen, Eidechsen und Igel. Ein naturnaher Garten sorgt zudem für einen klimatischen Ausgleich, für saubere Luft sowie angenehme Kühle im Sommer. Das alles kann ein Schottergarten oder eine versiegelte Fläche nicht leisten.

Wer seine grüne Oase in einen Naturgarten umwandelt, liegt damit voll im Trend – denn der lautet: „Natürlich gärtnern“.

Dass ein Leben imitten der Blüten, Pflanzen, Bäume und Tiere viele Glücksmomente auslösen kann, davon ließen sich die Besucher bei den anschließend gekosteten sommerlichen Getränken und allerlei „wilden“ Naschereien gerne überzeugen und tauschten sich noch lange aus.

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„Was wir heute tun, entscheidet darüber,

wie die Welt morgen aussieht“.


 Foto: Hubert Aumeier